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… hat drei Aufgaben: Einmal ist sie als die interaktive Ergänzung zu meinem inzwischen abgeschlossenen Dissertationsprojekt „Hitzig und Berlin. Zur Organisation von Literatur (1800-1840)“ gedacht. Dann stellt sie mein aktuelles, an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedeltes Forschungsprojekt „Briefedition Julius Eduard Hitzig“ vor. Drittens gibt sie Auskunft über die Aktivitäten der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Berliner Intellektuelle 1800-1830".

Freitag, 23. März 2012

J. E. Hitzigs Wohnverhältnisse in Berlin

Die Bereitstellung der Digitalisate der Berliner Adressbücher von 1799 bis 1943 durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin erlaubt erstaunliche Einblicke in Berliner Wohn- und Nachbarschaftsverhältnisse. Nicht nur lässt sich jahrgenau rekonstruieren wer wo gelebt und gearbeitet hat, sondern oft auch mit wem ein Haus/eine Wohnung geteilt wurde.
J.E. Hitzigs Wohnhaus (1820-1849),
© Stiftung Stadtmuseum Berlin

Für J. E. Hitzig ergeben sich daraus folgende Zusammengänge: Zuerst lässt sich in den Adressbüchern aus den Jahren 1799 und 1801 die Familienresidenz Itzig in der Burgstraße direkt am Ufer der Spree nachweisen. Das von Isaak Elias Itzig (später: J.E. Hitzig) besuchte Joachimsthalsche Gymnasium liegt nur zwei Häuser weiter.



Aus: Neander, Anschauliche Tabellen von der gesammten Residenz-Stadt Berlin, Berlin 1799, S. 2.
Den ersten selbständigen Eintrag verzeichnet das Adressbuch von 1812 in der Abteilung „Gewerbetreibende und Künstler“ in der Rubrik „Handlungen“. Hier taucht Hitzig (bereits unter seinem angenommenen Namen) als Buchhändler in der Charlottenstraße 32 auf. 1818/19 verzeichnen die Adressbücher Kriminalrat Hitzigs Privatadresse in der Husarenstraße 18. 1820 zieht Hitzig schließlich in sein Haus in der Friedrichstrasse 242, wo er bis zu seinem Lebensende 1849 im Erdgeschoss wohnt (im Adressbuch von 1850 wird Hitzig noch geführt). Nur ein paar Häuser weiter, in der Friedrichstrasse 235, wohnt ab 1830 Hitzigs Freund Adelbert von Chamisso. Ab dem Jahr 1839, in dem Hitzig den Vorsitz des Literarischen Sachverständigenvereins übernimmt, erhält Hitzigs Eintrag den Zusatz seiner Sprechzeiten: morgens von 10 bis 11 Uhr.
Mitbewohner des Hauses Friedrichstrasse 242: Im Jahr 1822 wohnt der Kanzleiinspektor Fuhrmann mit im Haus. Von 1832 bis 1837 wird Hitzigs Sohn Friedrich als weiterer Bewohner aufgeführt. Ab 1836 (bis zum Umbau des Hauses 1858/59) werden Hitzigs Schwiegersöhne Major von Baeyer und Dr. Kugler ebenfalls als Bewohner des Hauses Friedrichstrasse 242 geführt. Im Jahr 1837 zieht Dlle. Piaste (Schwester der Ehefrau Adelbert von Chamissos) ebenfalls ein. Im Jahr 1844 wird zusätzlich die Erzieherin Bertrand in den Hausverbund aufgenommen.

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