Die Bereitstellung der Digitalisate der Berliner Adressbücher von 1799 bis 1943 durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin erlaubt
erstaunliche Einblicke in Berliner Wohn- und Nachbarschaftsverhältnisse. Nicht
nur lässt sich jahrgenau rekonstruieren wer wo gelebt und gearbeitet hat,
sondern oft auch mit wem ein Haus/eine Wohnung geteilt wurde.
J.E. Hitzigs Wohnhaus (1820-1849),
© Stiftung Stadtmuseum Berlin
Für J. E. Hitzig ergeben sich daraus folgende Zusammengänge:
Zuerst lässt sich in den Adressbüchern aus den Jahren 1799 und 1801 die
Familienresidenz Itzig in der Burgstraße direkt am Ufer der Spree nachweisen. Das
von Isaak Elias Itzig (später: J.E. Hitzig) besuchte Joachimsthalsche Gymnasium
liegt nur zwei Häuser weiter.
Aus: Neander, Anschauliche Tabellen von der gesammten Residenz-Stadt Berlin, Berlin 1799, S. 2.
Den ersten selbständigen Eintrag verzeichnet das
Adressbuch von 1812 in der Abteilung „Gewerbetreibende und Künstler“ in der
Rubrik „Handlungen“. Hier taucht Hitzig (bereits unter seinem angenommenen
Namen) als Buchhändler in der Charlottenstraße 32 auf. 1818/19 verzeichnen die
Adressbücher Kriminalrat Hitzigs Privatadresse in der Husarenstraße 18. 1820 zieht
Hitzig schließlich in sein Haus in der Friedrichstrasse 242, wo er bis zu
seinem Lebensende 1849 im Erdgeschoss wohnt (im Adressbuch von 1850 wird Hitzig
noch geführt). Nur ein paar Häuser weiter, in der Friedrichstrasse 235, wohnt
ab 1830 Hitzigs Freund Adelbert von Chamisso. Ab dem Jahr 1839, in dem Hitzig
den Vorsitz des Literarischen Sachverständigenvereins übernimmt, erhält Hitzigs
Eintrag den Zusatz seiner Sprechzeiten: morgens von 10 bis 11 Uhr.
Mitbewohner des Hauses Friedrichstrasse 242: Im Jahr 1822
wohnt der Kanzleiinspektor Fuhrmann mit im Haus. Von 1832 bis 1837 wird Hitzigs
Sohn Friedrich als weiterer Bewohner aufgeführt. Ab 1836 (bis zum Umbau des
Hauses 1858/59) werden Hitzigs Schwiegersöhne Major von Baeyer und Dr. Kugler
ebenfalls als Bewohner des Hauses Friedrichstrasse 242 geführt. Im Jahr 1837 zieht
Dlle. Piaste (Schwester der Ehefrau Adelbert von Chamissos) ebenfalls ein. Im
Jahr 1844 wird zusätzlich die Erzieherin Bertrand in den Hausverbund aufgenommen.
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